Sonntag, 10. November 2013

Gysi war auch dabei

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung gründet einen Gesprächskreis Kultur 


Er kann ja nicht überall sein. Gregor Gysi war natürlich nicht bei dieser Veranstaltung mit dem Titel "Eröffnung des Gesprächskreises Kultur der Rosa-Luxemburg-Stiftung", mit der ein Versuch gemacht werden sollte, dem Thema einen höheren Stellenwert in der Partei "Die Linke" zu verschaffen. Aber seine Äußerung war präsent: Die Kultur gehöre nicht zum Markenkern der Linken. Und zwar solange die soziale Frage nicht geklärt sei. Stirnrunzeln und Zweifel bei den Jüngerinnen und Jüngern. Wie hat er das gemeint? Hat er das gemeint, was er gesagt hat? Haben wir es nicht verstanden? Wollte er ein Zeichen geben? Ehrlich gesagt, das hätten viele andere in jeder anderen Partei auch sagen können. Kultur spielt in allen Parteien in der Regel eher eine Nebenrolle. 

Doch um was sollte es der Linkspartei gehen? Nach Meinung des Musikproduzenten Dieter Dehm vor allem um Großveranstaltungen, auf der die Kultur breit vertreten ist - wie sie die Unità in Italien oder die Humanité in Frankreich mit hunderttausenden Besuchern auf die Beine bringen. Ach ja und die "UZ" der DKP preist Dehm als gutes Beispiel (Originalton DKP-Webseite: "Erfolgreiches Fest führte zu guter Stimmung"). Und die SPD, die soviel Geld habe, dass sie Peter Maffay vor dem Brandenburger Tor singen lassen kann. Ok, es war nicht Peter Maffay, sondern Roland Kaiser und ob sich die SPD das in den nächsten 150 Jahren noch einmal wird leisten können, muss man sehen.

Aber eigentlich ging es ja um mehr, um die Frage: Was ist und was bedeutet eigentlich Kultur für eine linke Partei? Hierzu gab es zwei sehr unterschiedliche Teilveranstaltungen: Am ersten Tag wurde präsentiert, was sie sich unter Kultur vorstellt: möglichst viel und wenig zueinander Passendes und was inhaltlich mit dem Fazit beschrieben werden kann: Künstlerinnen und Künstler sind arm und man muss sich gegen den Kulturabbau wehren. Soweit, so richtig. Aber auch zu kurz gegriffen.

Der zweite Tag - von den Kulturleuten bestimmt - kam dann der Sache näher. Dietrich Mühlberg - sozusagen die personifizierte Kulturwissenschaft - führte zunächst ein in den Kulturbegriff der Linken und begann mit in dessen historischen Entwicklung: vom Aufschauen der jungen Sozialdemokratie zur bürgerlichen Klasse zur Forderung "Kunst dem Volke", vom kulturellen Antrieb für die soziale Frage über die Spaltung der Sozialdemokratie hin zu den Anläufen und zum Scheitern einer Kulturrevolution in der Sowjetunion.

Dietrich Mühlberg warnte in der Bewertung der aktuellen Diskussion davor, Kultur und Kunst gleichzusetzen und beschrieb gleichzeitig eine widersprüchliche Entwicklung. Auf der einen Seite sind es nur etwas über ein Drittel der Bevölkerung, die sich mit Kunst im herkömmlichen Verständnis auseinandersetzten, gerade 3-5% seien im engeren Sinne kulturell unterwegs. Dahingegen kommt die Hälfte der Bevölkerung mit der "Kunst" gar nicht in Berührung. Auf der anderen Seite steige die Zahl derjenigen rasant, die kulturbezogene Berufe ergreifen - nämlich um 4%, das heißt 50.000 Menschen zusätzlich in jedem Jahr. Die Frage wäre zu stellen, ob hier ein neues Proletariat entstehe und damit eine Zielgruppe linker Politik. Im weiteren Verlauf nahm dann Alexandra Manske diese Diskussion auf und setzte sich kritisch mit der These auseinander ob Künstlerinnen und Künstler zur "idealtypischen Sozialfigur im flexiblen Kapitalismus" würden (und damit der Durchsetzung neoliberaler Kapitalstrategien Vorschub leisteten) und stellte Beispiele vor ("Koalition der freien Szene" und "Haben und Brauchen"), die diese These in Frage stellen. Kunstschaffende als Vorboten der Gentrifizierung sind immer wieder Gegenstand von Debatten der Stadtentwicklung, hier ging es aber um die Arbeitsorganisation. Deutlich scheint aber, dass die Bedeutung von Kultur und Kulturproduktion für viele Bereiche der Gesellschaft zunimmt. 

Ein weiteres Thema war die Frage, ob sich Linke mit der Massenkultur auseinandersetzen sollte, die in der Vergangenheit immer wieder von links als manipulativ und damit als schädlich angesehen wurde. Ja meint Kaspar Maase, der seit langem über dieses Thema arbeitet. Es gehe um "mehr und qualitativ bessere populäre Kultur". Schließlich würden die Menschen im Schnitt täglich mehrere Stunden vor dem TV sitzen und man können heute schon eine erhebliche Zunahme von Qualität gegenüber früherer Produktion erkennen. Über Beeinflussung müsse man indes im Bereich der Informationsmedien reden, denn hier erscheine das Mitgeteilte quasi 1 : 1 als die Wirklichkeit. 

Die Veranstaltung war als Einstieg in eine längerfristige Beschäftigung gedacht. Wenn das Projekt Erfolg hat, dann könnte auch Gregor Gysi erkennen, dass Kultur und soziale Wirklichkeit sich ganz nett im Markenkern treffen könnten.


Sonntag, 3. November 2013

Kennen Sie Frau Zieseke?


Großes Fest im Kesselhaus der Uferstudios zur Verabschiedung von Christiane Zieseke am 23. Oktober. Hier einige (unvollständige) fotografische Eindrücke von einem äußerst gelungenen Abend.


Zum Einstieg das international zusammengesetzte Quartett "Very Merry Maries".

Improvisation mit Saxophon auf der Empore:Uli Kempendorff und Ignaz Schick

Die Gäste lauschen der Ton-Collage "Kennen Sie Frau Zieseke?" von Ekkehard Ehlers und Barbara Gstaltmayr.

Kulturstaatssekretär Andé Schmitz bei seiner Rede vor interessantem Bühnenhintergrund.
"Elekronisches Glück" mit Klaus Schöpp und Marc Lingk (nicht zu sehen an der Elektronik)

Was sol ich denn hiermit?
Also gut ...
... dann muss ich wohl doch ein paar Worte sagen.


Das Gemeinschaftsgeschenk aus der Druckwerkstatt des Kulturwerks des bbk: Christiane Zieseke mit Moderator Martin Clausen.
Shermin Langhoff mit Stéphane Bauer

Dr. Konrad Schmidt -Werthern, Abteilungsleiter Kultur, mit Sabine Weissler, Kulturstadträtin in Mitte

Simone Willeit (Tanzbüro) und Wibke Behrens (nGbK)

Ingo Weber und seine alte Mitarbeiterin


Gastgeberin Barbara Friedrich umgarnt von einem bildenden Künstler

Kolleginnen Margarete Haaf-Sonntag und Karin Hofmann mit Begleitung

Claudia Reimann, Personalchefin der Kulturverwaltung, mit André Schmitz

... und ein Walzer zum Finale des offiziellen Programms.





Donnerstag, 19. September 2013

Lappland 2013

Es war unsere zehnte Wanderung durch Lappland. Diesmal begannen wir in Kilpisjärvi, also im finnischen Teil Lapplands und unternahmen von dort aus zunächst eines Zwei-Tages-Tour zur Hütte am Saarijärvi.

Zu unserer eigentlichen Wanderung ging es über Treriksrösa - dort wo sich Finnland, Schweden und Norwegen treffen - zur Gåldahütte auf der norwegischen Seite. Am zweiten Tag wanderten wird zur Gappohütte, die abseits des Nordkalottleden von wenigen Wanderern angelaufen wird, aber bezaubernd auf einem Plateau liegt.

Ein biestiges Wetter machte uns am nächsten Tag zu schaffen, als wir durch das sehr schöne Isdalen zu Rostahytte über z. T. schwieriges Gelände mussten (steinig, Waatstellen und alles, was man so braucht).

Von der Rosthütte ging es in Richtung nach Pältsa, eine schöne schwedische Hütte mit einem sehr freundlichen Hüttenwart.



Die Hütte am Saarijärvi
Der Saarijärvi im finnischen Lappland





Blick in der Nähe der Gåldahytte

An der Gappohütte
Regenbogen an der Gappohütte

Bei schwierigem Wetter durch das Isdalen auf dem Weg von zur Rostahütte



Hängebrücke bei Rosta auf dem Nordkalottleden





Auf dem Nordkalotleden in Pältsa (Schweden) spät am Abend

Falsche Richtung (Kilpisjärvi - Finnland)

Donnerstag, 16. Mai 2013

Berlin

Berlin, historische Mitte.

Freitag, 29. März 2013

IBA Hamburg



   

Die IBA Hamburg - erste Eindrücke 

Unter schwierigen Bedingungen hat die Internationale Bauausstellung Hamburg ihr Präsentationsjahr eröffnet. Ununterbrochene Minusgrade in den letzten Wochen hatten letzte Außenarbeiten praktisch unmöglich gemacht. Zudem waren viele Projekte ohnehin nicht fertig – was keine Hamburger Spezialität ist, sondern in gewissem Umfang zu einer IBA dazu gehört. IBA war schon immer auch ein wenig „work in progress“.

Begonnen hatte das Hamburger IBA-Wochenende mit einem Kongress „IBA meets IBA“, wo sich ein Fachpublikum (wie auch einige Bürger aus Wilhelmsburg) an einer Bewertung der IBA versuchte, soweit das gegenwärtig überhaupt schon möglich ist: Eine Beurteilung der urbanen Qualitäten zum Beispiel kann sicher erst geleistet werden, wenn die Arbeiten abschlossen sind und der Raum von den Menschen in Besitz genommen wird.

Der Sprung über die Elbe

Mit etwas Vorstellungskraft allerdings  kann bereits jetzt gesagt werden, dass das Hauptziel, der „Sprung über die Elbe“ gelungen ist. Der lang gehegte Wunsch, diesen Teil Hamburgs, der immerhin 5 % der gesamten Stadtfläche ausmacht, in das Bewusstsein der Stadt zu heben, scheint durch die IBA – aber auch durch die Verdrängungsprozesse in den innerstädtischen Quartieren – eine erhebliche Schubkraft zu bekommen.

Auch wenn sich Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter zurückhaltend gibt und eher den Beginn einer langsam zunehmenden Entwicklung sieht – selbst an diesem sehr frostigen Märzwochenende ließen es sich tausende von Hamburgern nicht nehmen, zumindest einen Blick über die Elbe zu riskieren.

Durch die IBA flossen und fließen erhebliche Investitionen nach Wilhelmsburg: Geschäftsführer Uli Hellweg spricht von 700 Mio. € privater und 300 € Mio. öffentlicher Investitionsmittel, die bisher durch die IBA mobilisiert wurden. Die öffentlichen Investitionen haben vor allem der Infrastruktur gegolten: Bildungs- und andere Stadtteilbezogene Einrichtungen, öffentliche Räume und Wegebeziehungen, ein Schwimmbad, große Investitionen wie zum Beispiel in den „Energieberg“, den „Energiebunker“ und nicht zuletzt in den Neubau der Stadtentwicklungsbehörde, was nicht zuletzt dazu führt, dass zukünftig rd. 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Behörde täglich nach Wilhelmsburg kommen.


Was ist eigentlich eine Metrozone?

Die IBA Hamburg hat sich mit drei Themenfeldern beschäftigt, die in ihrer Gesamtheit einen erheblichen Ausschnitt der Fragestellungen heutiger Stadtentwicklungspolitik darstellen, diese (zum Teil gewöhnungsbedürftigen) Überschriften tragen: „Kosmopolis“, „Metrozonen“ und „Stadt im Klimawandel“. Gerade dieses Thema bot ein Feld für Innovationen und Lösungsansätze. Herausgekommen sind viele Pilotprojekte, wie zum Beispiel ein Wohngebäude mit einer Algenzucht, durch die Energie erzeugt und Haustechnik gesteuert werden soll – ob das der Renner wird? Wie auch immer, allein dass die IBA sehr viel Raum für Experimentelles, für Forschung und Entwicklung bot, verdient Anerkennung.



"Hybrid Houses"

Schwieriger ist der Erfolg der „Metrozonen“ zu bewerten. Hier geht es um die Urbanisierung innerer Peripherien – nicht zuletzt also darum, ob in Wilhelmburg, aber auch in Harburg ein lebenswertes Stück Stadt entsteht. 


Beginnen wir mir dem baulichen Herzstück der IBA der „Bauausstellung in der Bauausstellung“ unmittelbar am S-Bahnhof Wilhelmsburg. Das ganze mutet jenseits der mächtigen Kulisse des neuen Gebäudes der Stadtentwicklungsbehörde (Titelfoto) an wie ein Hansaviertel im Kleinformat . 



In Holz: Das "Wälderhaus"
Hier stehen unterschiedliche – meist Wohn- Gebäude nebeneinander, die die Zukunft des Bauens thematisieren sollen. Da gibt es „Smart Material Houses“, die mit besonderen „intelligenten“ Komponenten arbeiten; es gibt „Smart Price Houses“ – also Wohngebäude, die besonders Kostengünstig erstellt wurden (was bei Mieten um die 12 €/am allerdings eher fragwürdig erscheint); es gibt „Hybrid Houses“, das soll heißen: „Häuser, die sich den Wünschen der Nutzer anpassen“ (zum Beispiel zum Wohnen und Arbeiten, oder „Study Case Hauses“, was bedeuten soll, dass hier „Fallstudien“ für bestimmte Fragestellungen erarbeitet wurden (z.B. ob Holz im Geschossbau einen sinnvollen Einsatz finden kann). Und dann ist das noch ein Haus für Bastelfreunde, - natürlich heißt das wieder „Smart Price Houses“, wo man seinen Ausbau selbst betreibt. 

Der Energiebunker - 
vom Schandfleck zur Attraktion
Das Konzept der Metrozone ist vor allem in Wilhelmsburg Mitte gelungen, wo es allerdings auch bisher schon vorstädtisch urban war. Hier gibt es eine Reihe schöner Projekte - hervorzuheben ist der Energiebunker, ein Flakbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, der nun aufgehübscht für Energie sorgt und außerdem ein Café mit Weitblick auf dem Dach hat. Es ist erheblich in Bildungsprojekte investiert worden und auch die Umbauten bestehender Wohngebäude sind vielleicht ästhetisch nicht der Renner, aber wohl im Interesse der Mieterinnen und Mieter.


Anbauten: Schön? Praktisch!
Abgesehen von der Begrifflichkeit (als die Metrozone erdacht wurde, war ja alles "Metro" bis hin zum Sex!) ist die damit verbundene Urbanisierung nur zum Teil gelungen. 

Am meisten ist das m. E. übrigens dort gelungen, wo gar keine Gebäude stehen - auf dem Energieberg mit einem starken Blick über die ganze Stadt. Wenn es auch noch gelingt, dorthin einen nutzbaren Anschluss mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu schaffen, dann kann der Berg nur zu einem Erfolg werden.





Gelungenes und Misslungenes

Dezentes Wohnen in Schlossnähe
Es müssen auch misslungene Projekte vermerkt werden.
Ganz besonders gilt dies für das Projekt Quartier am Park auf der Harburger Schlossinsel. Hier ensteht eine "Gated community" - proudly presented by IBA Hamburg: Mit einem eigenen Park, einem Ufer was teilweise nicht begehbar ist, weil bebaut, mit einem privaten Kindergarten - und eigentlich ohne Auto kaum erreichbar. Das ganze als "gemischte Stadt" zu verkaufen, ist dann noch eins drauf gesetzt, in Wirklichkeit ist es organisierte Entmischung.


Eine IBA muss sich auf Experimente einlassen, insofern ist auch jede Kritik an einzelnen Projekten gleichzeitig eine Bestätigung dafür, dass hier das Instrument IBA sinnvollerweise eingesetzt wurde. Wenn es jetzt auch noch gelingt, dass der Hamburger Stadtplan Wilhelmsburg immer gleich auf der Vorderseite präsentiert - dann ist der "Sprung über die Elbe gelungen.

Hinweis: Wenn man nicht bis zu 1 Stunde auf den IBA-Bus warten will, ist das Fahrrad die beste Möglichkeit, das neue Wilhelmsburg zu erkunden.


Sonntag, 17. März 2013

Uckermark


Kein Frühling in Sicht.

Sonntag, 17. Februar 2013

Berlinale-Tagebuch 2013

Fazit

Am Schluss ist es wie immer. Die Berlinale hat tausende Filmfans begeistert, sie hat ihrem Anspruch, ein politisches Festival zu sein, entsprochen. Der Wettbewerb war - wie auch in den Vorjahren verbesserungsbedürftig, aber er setzte durch interessante Filme vor allem aus dem östlichen Mitteleuropa Akzente.
Und natürlich fordert der "Tagesspiegel", dass die Berlinale sich an den Oskar-Verteilungen, Cannes und überhaupt orientieren müsse. Davor sei die Berlinale bewahrt! Bis zum nächsten Mal. 

  

So, 17.2. "I aionia epistrofi tou Antoni Paraskeua"

Ganz zum Schluss leider der Tiefpunkt. Die durchaus erwägenswerte Geschichte eines bis dato erfolgreichen Showmasters, dessen Stern aber zu sinken beginnt, und der sich kurzerhand verschwinden lässt, um dann wieder groß rauszukommen. Leider verheddert sich der Film ganz schrecklich in immer kleinteiligeren Situationen und lässt den Zuschauer in Ratlosigkeit zurück. Überflüssig.

Forum
Griechenland 2013
R. Elina Psykou
D: Christos Stergioglou, Syllas Tzoumerkas, Theodora Tzimou


http://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=20134375 

So, 17.2. "Za Marksa..."

Die Situation in einem Stahlwerk nach dem Ende der Sowjetunion eskaliert. Der Film beschreibt die Entwicklung und die immer schwierigere Situation des Hauptdarstellers, der von offizieller Gewerkschaft und vom Unternehmen mit allen Mitteln unter Druck gesetzt wird. Ein wirkliches Lehrstück mit allem wie es sich gehört: Gute und Böse, Geschichte und ihre Lehren, das Leben - und das Sterben. Ein bemerkenswertes Stück über russische Verhältnisse. Sehenswert.

Forum
Russische Föderation 2012
R: Svetlana Baskova
D: Sergey Pakhomov, Vladimir Epifantsev, Victor Sergachev, Lavrenty Svetlichny, Aleksandr Kovalev 


http://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=20132519 

So, 17.2. "Don't Expect Praises"

Am sogenannten Publikumstag beginnen wir mit einem chinesischen Film aus der Reihe "Generation Kplus". Im Kino viele Kinder, die vermutlich etwas erstaunt sind über die Lebensumstände der zwei chinesischen Jungen, die mit etlichen Hindernissen ihre Sommerferien verbringen. Als am Schluss die beiden Hauptdarsteller mit auf der Bühne sind, gibt es nicht nur viel Applaus, es reicht die Zeit gar nicht für alle Fragen, obwohl sich der Moderator viel Zeit nimmt. Hier zeigt die Berlinale, dass sie wirklich etwas besonderes bieten kann. 

Generation Kplus
Volksrepublik China / Republik Korea 2012
R: Yang Jin
D: Li Shuchen, Wang Chen, Zhang Yuxuan, Peng Kehao 


http://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=20132016 

  

Sa, 16.2. "Before Midnight"

Noch ein Film, der mit minimalten Mitteln einer "Story" auskommt. Ein Ehepaar unterhält sich - mehr an Handlung ist eigentlich nicht, bis darauf, dass die Unterhaltung sich an einem Punkt entwickelt - aber auch nicht so dramatisch, wie man es erwarten könnte. Selbst der Schluss ist nicht wirklich überraschend. Langeweile? Nö. Das dieser Film "Sehenswert" ist, liegt schlicht und ergreifend an den sehr tollen Dialogen und den beiden Hauptdarstellern.

Wettbewerb (außer Konkurrenz) 
USA / Griechenland 2013
R: Richard Linklater
D: Ethan Hawke, Julie Delpy, Xenia Kalogeropoulou, Ariane Labed, Athina Rachel Tsangari 

http://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=20138159 

Fr, 15.2. "Prince Avalanche"

Eine ganz einfache Geschichte von zwei Männern, die in Texas Mittelstreifen auf die Straße malen - und das in einem einsamen Waldgebiet. Es geht um Männerprobleme und darum, wie Männer das in einem einsamen Waldgebiet besprechen, oder auch nicht besprechen und regeln, oder auch nicht regeln. Sehenswert.

Wettbewerb
USA 2013
R: David Gordon Green; D: Paul Rudd, Emile Hirsch

http://t.co/Y6nWBnJF 

Mi, 13.2. "Kai Po Che"

Ein langsamer, manchmal langatmiger Film. Die Laiendarsteller - großartig. Juliette Binoche überzeugend. Jean Luc Vincent wie man sich den frömmelnden Paul Claudel vostellen könnte: Eigentlich ist es keine Geschichte, sondern die Situation einer in einem "Irrenhaus" gefangenen Künstlerin ohne Chance, dem wieder zu entfliehen. Sehenswert. 
Wettbewerb
Frankreich 2012,
R: Bruno Dumont;D: Juliette Binoche,Jean-Luc Vincent

http://tinyurl.com/cay3ndt 

Mi, 13.2. "Camille Claudel 1915"


Einmal Bollywood auf der Berlinale darf es schon sein. Diesmal war wieder alles drin: Liebe, Glück und Unglück, Kricket, Rassenunruhen, Familientragödien, Gute Zeiten Schlechte Zeiten und so weiter. Aber Bollywood ist auch immer gut und shcön gemacht. Jawoll. Deswegen: Sehenswert.
Panorama
Indien 2013
R: Abhishek Kapoor
D: Sushant Singh Rajput; Rajkumar;Amit Sadh; Amrita Puri 


http://tinyurl.com/cay3ndt 

Mo, 11.2. "Reaching for the moon"

Beliebte Filmobjekte sind Episoden namhafter Künstler und Schriftsteller vor allem, wenn sie neben ihrem Ruhm etwas biografisch besonderes - vornehmlich das Geschlechtsleben betreffend - zu bieten haben. So zum Beispiel in "Howl" (Berlinale 2010) über Allen Ginsberg. Nun geht es um die hierzulande weniger, in den USA dafür umso mehr bekannte und anerkannte Dichterin Elizabeth Bishop und ihre Beziehung zu der brasilianischen Architektin Lota de Macedo Soares. Der Film beginnt reichlich klischeehaft: Bishop kommt nach Brasilien und hat größte Schwierigkeiten mit der dortigen Kultur, bis die Gastgeberin - eben Macedo Soares - beginnt, sich in Bishop zu verlieben, was gleichzeitig der Beginn einer doppelten Beziehung ist, weil es da noch Mary gibt. Während sich der Verdacht zu erhärten droht, dass es hier auf Dauer  um die nicht sehr intelligente Wiederholung alter Themen geht, beginnt die Geschichte dann doch an Fahrt aufzunehmen, mit einigen sehr interessanten Szenen und vor allem zwei guten Hauptdarstellerinnen. Im Ergebnis leider nur: Annehmbar.
Panorama
Brasilien 2013
R: Bruno Barreto
D: Miranda Otto, Gloria Pires, Tracy Middendorf 


http://t.co/TeFpOGf3

So, 10.2. "The Necessary Death of Charlie Countryman"

Dass im Wettbewerb der Berlinale auch schlechte Filme laufen, hat eine Tradition, die aucnh 2013 fortgesetzt wird. Nun ists dieser Film bisweilen ganz lustig, die Story ist verrückt genug, dass eigentlich zu erwarten wäre, dass eine amerikanische Produktion damit klar kommt. Villeicht liegt es auch daran, dass Amerikaner sich Bukarest als Ort des Geschehens ausgewählt haben. Und das geht dann doch etwas schief. Tragischer Höhepunkt: Das peinliche Auftreten von Til Schweiger als Halbweltguru. Zwiespätlig habe ich getwittert - aber eher: Uninteressant.

Wettbewerb
USA 2013
R: Fredrik Bond; D: Shia LaBeouf, Evan Rachel Wood, Mads Mikkelsen, Til Schweiger, Rupert Grint, James Buckley

http://tinyurl.com/a62eyfr 

So, 10.2. "Gold"

Ein deutscher Film über Deutsche - allerdings ausgewandert, um am Ende des 19. Jahrhunderts in Kanada auf Goldsuche zu gehen. Eigentlich weiß man alles schon von Beginn an. Wie schwierig es wird, zum Ziel zu gelanbgen oder dass am Ende eine oder zwei Personen übrig bleiben usw. Dennoch kommt keine Langeweile auf, nicht zuletzt wegen der immer wieder spaktakulär eingefangenen Landschaft. Da vergisst man sogar, dass es in diesem Film zum Beipiel nie regnet. Sehenswert.
Wettbewerb
Deutschland 2013
R: Thomas Arslan; D: Nina Hoss, Marko Mandic, Uwe Bohm, Lars Rudolph, Peter Kurth, Rosa Enskat, Wolfgang Packhäuser

http://tinyurl.com/asw8xq3

So, 10.2. "Dolgaya schastlivaya zhizn""

Die Verwertung von landwirtschaftlichen Gebieten durch große Investoren ist zum Thema geworden (so auch bei "Promised Land") In diesem russichen Film erfährt man weniger über die Investoren, außer dass sie mit der Bezirksverwaltung unter einer Decke stecken und die bisherigen Eigentümer unter Durck setzen. Es ist ein sehr russischer Film, ein schöner Film mit sehr eindrücklichen Landschaften und Menschen, die sich nicht unterkriegen lassen. Dass es auch hier um die Heimat, aber auch um die Personen und Persönlichkeiten geht ohne Herz geht, wird durch die Figur einer klischeehaft hübschen blonden Frau ( Anna Kotova ) unterstrichen - die der Handlung einen zusätzlichen Schub gibt. Sehenswert.
Wettbewerb 
Russische Föderation 2013
R: Boris Khlebnikov; D: Alexander Yatsenko, Eugene Sitiy, Anna Kotova

http://tinyurl.com/acjzqe8 

Sa, 9.2. "Hayatboyu"

Defne Halman
Die Ankündigung türkischer Filme erweckt inzwischen erhebliche Erwartungen. Da kann sich dann auch leicht eine Enttäuschung einschleichen. Wie bei "Hayatboyu". Also: Architekt und Künstlerin sind verheiratet, haben gut Geld und sich  nichts zu sagen, nicht einmal, wenn sie über etwas reden, von dem sie wissen, was der andere weiß (z.B. dass er fremd geht). Das ist schon nicht wirklich interessant, zudem es sich um einen Film über die "westliche" Türkei handelt. Es bleiben leider auch bis  zum Ende lediglich einige gute Aufnahmen und eine gute Hauptdarstellerin. Uninteressant

Panorama Spezial
Türkei / Deutschland / Niederlande 2013
R: Asli Özge; D: Defne Halman, Hakan Cimenser

 http://tinyurl.com/bk7wtfp

Sa, 9.2. "Promised Land"

Warum amerikanische Filme oft "besser" sind, liegt nicht zuletzt daran, dass sie auch aus gesellschaftlichen Problemen und Fragen einen Film machen, eine Geschichte erzählen. "Promised Land" (von und) mit Matt Damon ist da ein gutes Beispiel. kein riesig guter Film, aber ein mit allen Wassern gewaschenes Werk. Drehbuch, Dialoge, Darsteller, es stimmt. Aber es ist noch mehr. "Fracking" wird thematisiert, die energetische Ausbeutung unterer Gesteinsschichten - eigentlich alles andere als ein Film-Gegenstand.  Doch das gelingt. Gerade weil hier nicht alles glatt geht, weil die Emotionen hin und her gehen, wird am Ende ein politischer Film daraus - und zwar eine Film über eine Zukunftsfrage und vor allem ein Film über Amerika - vom ersten bis zum letzten Dialog. Sehenswert.
Wettbewerb
USA 2012
R: Gus Van Sant; D: Matt John Krasinski, Frances McDormand, Rosemarie DeWitt, Hal Holbrook

http://tinyurl.com/akbmtla 

Sa, 9.2. ""W imie"

Der polnische Beitrag über die unterdrückten homosexuellen Neigungen eines Priesters - und anderer junger Mitglieder seiner Gemeinde ist beeindruckend. Es ist nicht so sehr der "Skandal" des Themas, der eher in Polen Beachtung finden dürfte. Es ist die beeindruckende Darstellung der Verhältnisse auf dem Land durch die Darsteller und die Kameraführung. Vor allem der Hauptdarsteller Andrzej Chyra muss hier hervorgehoben werden. Sehenswert. 
Wettbewerb
Poland 2012
R: Malgoska Szumowska; D: Andrzej Chyra, Mateusz Kosciukiewicz, Maja Ostaszewska

http://tinyurl.com/aunvqt6 

Fr, 8.2. "Al-Khorough Lel-Nahar"

Nicht leicht diesen Film zu bewerten. eine sehr aufmerksame Kamera zeigt eine Wohnung in Kairo, wo die Tochter von früh bis spät damit beschäftigt ist, ihren Vater zu pflegen, da die Mutter hierzu nicht mehr in der Lage ist. Ein Ausbruchsversuch in die ersehnte Freiheit der großen Stadt misslingt. Deprimierend, keine wirkliche Erzählung, allerdings bemerkenswerte Bilder. Zwiespältig.
Forum
Ägypten / Vereinigte Arabische Emirate 2012
R: Hala Lotfy; D.: Donia Maher, Salma Al-Najjar, Ahmed Loutfi

http://tinyurl.com/au5szvy 

Fr, 8.2. ""Lamma Shoftak"

Bei einem Treffen der sozialistischen Jugendinternationale in den 1970ern wäre dieser Film sicherlich mit standig ovations bedacht worden. Ein Junge in einem palästinensischen Flüchtlingslager büchst aus, um seinen Vater (jenseits der Demarkationslinie) zu suchen, und gerät in ein Camp von Fedajin, wo es keine Muslime, sondern linke Kämpfer mit ordentlichem Klassenbewusstein gibt. Abends am Lagerfeuer werden die richtigen Lieder gesungen, Maos Werke liegen aus und der Oberfedajin befindet, dass Kartenspiele bürgerlich seien. Mutter sucht und findet ihren Sohnim Camp -und bleibt dabei. Als das Kind - inzwischen schon als Mitkämpfer akzeptiert - sich wieder absetzt, um über den Zaun zu steigen, den Vater zu finden, geht sie mit. Ende. Durchaus interessant gemacht, im Ergebnis aber schwierig. Zwiespältig.
Forum
Palästinensische Gebiete / Jordanien / Vereinigte Arabische Emirate / Griechenland 2012
R: Annemarie Jacir; D: Mahmoud Asfa, Saleh Bakri, Ruba Blal, Firas Taybeh, Ali Elayan

http://tinyurl.com/bk6v4qp 

Do, 7.2. Panorama Eröffnungsflm "Chemi sabis naketsi"

Zu Beginn ein bemerkenswerter Film aus Georgien. Die Szenerie einer Kleinstadt bildet den erstarrten Hintergrund in einer Gesellschaft, die sich überlebt hat. Möglicherweise nicht jedermanns Geschmack, vor allem, weil sich Realität und Vorstellung laufend kreuzen. Aber gerade wegen der Kraft der Bilder, mit denen diese Welt inszeniert ist: Hervorragend.
Panorama, Georgien 2013
Regie: Zaza Rusadze
Darsteller: Tornike Bziava; Tornike Gogrichiani; Zura Kipshidze; Avtandil Makharadze; Giorgi Nakashidze

http://tinyurl.com/bbbo73o

Mo, 4.2. Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Aus Zeitgründen und weil schon mal weit im Westen, diesmal zum Schlange stehen in der Schaperstraße. Und siehe da, es ging, es dauerte (immerhin noch über eine Stunde, aber das hattten wir ja schon erheblich länger) und alle Kartenwünsche wurden auch noch am Nachmittag erfüllt. Nun kann es ja losgehen.

Sa, 2.2. Das "App" nur für Apple

Mit der Website hinkt die Berlinale seit eh und je hinterher. Nun gibts ein App - aber nun für Apple - schade. Das würde die Sache etwas einfacher machen. Aber man darf die Hoffnung nicht aufgeben - 2014 klappts dann auch für "Android" oder?